Depression, die seelische Erkrankung

Was sind Anzeichen einer Depression?

Depressionen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen sind für Psychotherapeuten nicht immer eindeutig zu diagnostizieren. Ursachen, Auslöser und Symptome der Depression sind sehr vielfältig und individuell.

Jeder hat mal einen schlechten Tag oder auch mehr davon. Und auch bei Trennungen oder Verlust einer nahen Beziehungsperson durch den Tod kann es zu depressiven Einbrüchen und Verstimmungen und seelischem Schmerz kommen. Diese vergehen mit der Zeit, wenn der / die Patient / Patientin genug Resilienz, soziale Unterstützung und eigene förderliche Umgangsweisen hat, um Krisen zu bewältigen.

Wenn die Niedergeschlagenheit oder aber eine andauernde Getriebenheit, Angst, der Verlust, Gefühle wahrnehmen zu können, Lebensüberdruss, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Interessenverlust, Schuldgefühle, Minderwertigkeitsgefühle, Entscheidungsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit oder starke Gewichtszunahme, Freudlosigkeit oder Schlafstörungen den Alltag über mindestens 2 Wochen andauern sollte eine Fachperson zu Rate gezogen werden. Denn dann kann es sich um eine Depression handeln.

Bei schweren Depressionen können sich Selbstmordgedanken (Gedanken an Suizid) entwickeln. Häufig stehen bei vielen Menschen mit Depression, darunter auch Kinder und Jugendliche, auch psychosomatische Beschwerden wie

  • Magenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • „Herzschmerz“ u.a.

Ursachen und Folgen von Depressionen

Depression kommt aus dem Englischen „depress“ was „unterdrücken“ bedeutet. Was der Depressive unterdrückt sind meist Gefühle, die ihm Angst machen, die er / sie als unangemessen empfindet, für die er / sie sich schämt (z.B. Minderwertigkeit, Schuldgefühle) oder die er /sie nie gelernt hat auszudrücken, da es zu Hause verboten war (z.B. Wut).

Oftmals haben depressive Menschen gelernt, sich an ihre Umgebung anzupassen, brav und nett zu sein, immer hilfsbereit und leistungsstark. Dass dabei im Umgang mit Menschen, die diese Eigenschaften für sich nutzen der / die Depressive in seinen Bedürfnissen oftmals zu kurz kommt ist daher mehr als nachvollziehbar. Die ständige Frustration der eigenen Bedürfnissen und die Unfähigkeit diese zu befriedigen und sich selbst vor den Anforderungen Anderer aber auch den überhöhten Erwartungen von sich selbst zu schützen, führt letztendlich zu einem Zusammenbruch des Systems.

Die Depression erlaubt es dem Patienten / der Patientin endlich mal „Nein“ zu sagen und sich endlich mal um sich selbst zu kümmern, ohne dass er / sie von Außen Vorwürfe bekommt. Doch der Preis dafür ist hoch, denn die unterdrückten Gefühle der Wut etc. die sich in einer erlernten Hilflosigkeit äußern verursachen zahlreiche Symptome, die das Leben eines depressiven Menschen sehr belasten kann. So sehr, dass er / sie irgendwann mit dem eigenen Leben hadert.

Was hilft bei Depressionen?

Eine bewährte Methode Depressionen zu behandeln ist die Kognitive Verhaltenstherapie. Der Fokus bei der sogenannten KVT liegt auf der Arbeit an den Gedanken, den Gefühlen und dem Verhalten. Denn all diese Komponenten beeinflussen sich gegenseitig sowohl positiv als auch negativ.

Den Start bildet meist der Aufbau positiver Aktivitäten, um ein Gefühl der Selbstfürsorge und positive Affekte zu fördern und um wieder ins Handeln zu kommen. Darüber hinaus sind Achtsamkeitsmethoden, die Neustrukturierung des Alltags und das Erlernen zwischenmenschlicher Fertigkeiten meist Bestandteile der Psychotherapie bei Depressionen.

Oft liegen die Ursachen der Depression auch in der Familiengeschichte, sodass im Verlauf der Therapie bei Depressionen die Vergangenheit aufgearbeitet wird. Nicht zuletzt wird bei Menschen mit Depressionen zudem die Wahrnehmung und der Umgang mit Gefühlen neu gelernt.

Insbesondere bei Männern ist zu erkennen, dass sie häufig Schwierigkeiten haben zu erkennen, dass sie Hilfe brauchen. Stereotype wie „ich muss stark sein“ halten viele Männer davon ab ihre wahren Gefühle offenzulegen und sich Hilfe zu holen. Oftmals neigen Männer dazu sich vermehrt in die Arbeit zu stürzen, sich sexuell abzulenken oder in Suchtverhalten zu fliehen.  Auf den ersten Blick wirken sie daher meist eher agitiert als depressiv, was jedoch auch eine der Formen sein kann wie Depressionen sich äußern.

Erfahren Sie mehr über den Psychotherapie Ablauf und eine mögliche Depressionshilfe in der Psychotherapeutischen Praxis Sarah Schwemin.

Fakten und Zahlen

Jedes Jahr erkranken ein bis zwei Prozent der Deutschen erstmals an einer Depression. Hinzu kommt, dass insgesamt in einem Jahr durchschnittlich 8,3 Prozent der Bevölkerung depressiv sind. Demnach sind ca. vier Millionen Menschen von Depression betroffen.

Depression

Zahlen und Fakten

Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr 2%
Anteil Betroffener in Deutschland 8%